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18.Kunstwoche

Die 18. Kunstwoche hat am Sonntag, den 10. Oktober 2021 ihre Pforten geschlossen.

In den drei Öffnungswochen vom 18. September bis 10. Oktober konnten wir über 1600 Besuchern begrüßen. Das erste Mal hatten wir die Ausstellung 3 Wochen geöffnet und konnten zweimal eine "lange Nacht der Kunst" bieten. Wir konnten viele anregende Gespräche mit interessierten Besuchern führen und zahlreiche Impulse für unsere zukünfitgen Aktivitäten bekommen.

Vielen Dank dafür!

Video 18. Kunstwoche 2021

Pressetext 18.Kunstswoche

Was läßt sich durch moderne Kunst bewirken? Welche Reaktionen und Assoziationen können wir als Kunstschaffende bei den Betrachterinnen und Betrachtern unserer Werke erwarten oder auslösen? Ist Kunst eine bloße Unterhaltungsware, die darum buhlt, die Aufmerksamkeit der Betrachter für wenige Sekunden zu erheischen und ihm oder ihr dann einen wohligen ästhetischen Kitzel – just for fun – zu bescheren? Oder kann Kunst, bisweilen zumindest, auch unter die Haut gehen und nachhaltig beeindrucken?

Dieser Fragestellung wollen wir mit dem Thema „KRAFTWERKe“ auf unserer diesjährigen Lenggrieser Kunstwoche nachgehen, denn wir sind überzeugt davon, dass sich mit Kunst etwas bewirken lässt. Das Thema steht dem entsprechend für die Kraft und Wirkung von Farbe, von Licht, von Form, von Imagination und Natur. Es steht für eine Kunst, die versucht zu bewegen, statt nur zu unterhalten, zu formen, statt nur zu reflektieren.

„Ich male nicht mehr, … um nicht Terror und Schrecken zu verbreiten, um nicht die Erde zu entvölkern … denn alle würden (beim Betrachten meiner Werke) zusammenbrechen“. Dieses krasse Szenario, das sich Gerhard Richter in einem fiktiven Interview ausdachte, persiflierte in den sechziger Jahren gekonnt künstlerischen Größenwahn. Oft genug wurde, wie wir alle wissen, die Wirkmächtigkeit und Kraft von Kunst, vor allem wenn sie in ideologischen Kontexten eingesetzt wurde, maßlos missbraucht und überbewertet. Gleichwohl steht Kunst jenseits extremer Instrumentalisierungen immer noch für gelebte Vielfalt und konzeptionelle Freiheit und ist als solche eine Metapher für ein schöpferisches und kreatives Spiel, das uns neue Sicht- und Denkweisen jenseits ausgetretener Pfade eröffnen kann.

Aus dieser Sicht ist es kein Zufall, dass unsere diesjährige Ausstellung im ehemaligen Kantine der Prinz-Heinrich-Kaserne in Lenggries stattfinden wird. Die Kaserne blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück: Nach der Grundsteinlegung 1935 wurde das Areal zunächst von der Wehrmacht und nach Kriegsende dann von den amerikanischen Streitkräften genutzt. Die Bundeswehr konnte die Anlage nach dem Abzug der Amerikaner 1973 übernehmen und bis zur Schließung des Standortes 2003 nutzen. Seit dieser Zeit liegen die Gebäude größtenteils brach. Die Räumlichkeiten bieten ein entsprechend desolates Bild und vermitteln eine Atmosphäre von Vergänglichkeit und Zerfall. Die zukünftige Nutzung der Gebäude wird seit Jahren entsprechend lebhaft und kontrovers diskutiert.

Kann es einen geeigneteren Ort geben, um die Kreativität und Innovationskraft moderner Kunst und damit den Aufbruch zu Neuem und neu zu Denkendem zu präsentieren, als in dem maroden Charme verlassener Gebäude? Die „Ästhetik der Glätte“, die nach dem Berliner Philosophen Byung-Chul Han unsere Gegenwartskultur mit ihrem Selbstoptimierungsbestreben charakterisiert, wird hier auf wohltuende Weise aufgebrochen. Die funktionale und architektonische Auflösung der Räumlichkeiten mit ihren Ecken und Kanten gestattet nur noch den optimistischen Blick nach vorne. Die hier präsentierten KRAFT-WERKe sind damit eine Metapher für Veränderung und Innovation.

Die Freiheit und damit die potentielle Kraft von Kunst wurde von dem Kunsthistoriker Hanno Rauterberg brillant auf den Punkt gebracht: „Die Kunst muss daran erinnern, dass ihre Freiheit anders ist als die ökonomische, politische, soziale. Ihre Freiheit ist eine, die zu nichts verpflichtet und die nicht hilflos macht: eine Freiheit ohne Zwang. Sie ist spielerisch und liebt das Absurde, sie hat einen Sinn fürs Anarchische, sie öffnet die Enge der Wirklichkeit und vermag eine Kraft freizusetzen: … die Kraft der Einbildung. Diese Kraft … darf sich verschwenden.“

Teinehmende KünsterInnen

Hermann Bieglmayr Holzbildhauer, Murnau
Hannes Kinau Holzbildhauer, Windach
Daniel McCharen Audioinstallation
Herbert Saller Metallskulpturen, Garmisch-Partenkirchen
Heinz Stoewer Malerei, Bad Tölz
Kerstin Skringer Malerei, München
Barbara Urban und Birgit Haberl Filzobjekte,Photographie
Heidi Willberg Malerei, München

Folgende Mitglieder der Künstlervereinigung stellten aus:

Jürgen Dreistein
Sophie Frey
Ecki Kober
Antonia Leitner
Veronika Partenhauser
Gabi Pöhlmann
Paul Schwarzenberger
Klas Stöver
Günter Unbescheid